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Die Kanzlei der Botschaft und die Residenz der Botschafterin

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Kanzlei der Deutschen Botschaft zwischen gelb-grün geläubten Bäumen
Kanzlei der Deutschen Botschaft im Herbst © Deutsche Botschaft Tallinn

Die Kanzlei

Der Neubau des Kanzleigebäudes wurde auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Gesandtschaft in der Toom-Kuninga 11 errichtet. Das im skandinavischen Baustil nach den Plänen der Architektenbüros „Kersten + Martinoff“ (Braunschweig) und „Künnapu & Padrik“ (Tallinn) entstandene Gebäude zeichnet sich durch große Glasflächen, einen Lichthof und eine ansprechende Holzfassade aus. Es wurde am 28. September 1998 bezogen. Der alte Baumbestand und die Findlinge verleihen der Parkanlage eine besondere Atmosphäre.


Ein gelbes Haus mit der Flagge Estlands, Deutschlands und der EU
Residenz der deutschen Botschafterin im Sommer © Deutsche Botschaft Tallinn

Die Residenz

Die Residenz der Deutschen Botschafterin in Estland befindet sich auf dem Tallinner Domberg, Lossi plats (Schlossplatz) 7. Sie liegt gegenüber der russisch-orthodoxen Alexander-Newskij-Kathedrale in unmittelbarer Nähe zum Riigikogu, dem estnischen Parlament. Die Bundesrepublik Deutschland hat das Haus vom estnischen Staat gemietet. Am 25. Mai 1994 hat der damalige Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Klaus Kinkel, in Anwesenheit des estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri (1929 - 2006) das Haus feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Das Haus Lossi plats 7 war während des 18. und 19. Jahrhunderts im Besitz deutsch-baltischer Adelsfamilien. Der letzte adlige Besitzer, Helmuth von Lilienfeld, verkaufte das Anwesen 1921 an den jungen estnischen Staat.

Zu Beginn der Selbständigkeit Estlands galt das Haus als eines der am schönsten eingerichteten Häuser in Tallinn. Am 20. Dezember 1921 bezog Konstantin Päts als erster Staatsältester (Ministerpräsident) hier seine neue Residenz. 1934 wurde das Haus dem estnischen Justizministerium übergeben.

Während der deutschen Besatzungszeit von 1941-1944 war das Haus auf dem Domberg Sitz des Kommissars für „Reval-Stadt“, d. h. des für Tallinn zuständigen Amtes der deutschen Zivilverwaltung. Nachdem die Sowjetunion Estland erneut besetzt hatte, wurde es 1950/51 Sitz des Gesundheitsministeriums.

Das Haus verfiel zusehends, bis Ende der achtziger Jahre mit der Restaurierung begonnen wurde. Die Bundesrepublik Deutschland führte die Restaurierung schließlich zu Ende.

Heute ist die Residenz, mit ihren Wohn- und Repräsentationsräumen der deutschen Botschafterin wieder eines der Schmuckstücke des Tallinner Dombergs.


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